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Gewässerunterhaltung   Gewässerentwicklung   Biologie/WRRL  


Gewässerunterhaltung

Seit 2010 können wir einmal jährlich über BALI/JAW der Hansestadt Lübeck ein Seminar für ausführende Firmen der Gewässerunterhaltung anbieten. Dieses Seminar wird in drei Blöcken mit jeweils drei Tagen in Lübeck, Gut Roggenhorst angeboten. Bei diesem Fortbildungsangebot unterstützen uns verschiedene Wasser- und Bodenverbände und Planungsbüros der Region. Der Kurs hat mit 50% einen sehr hohen Praxisanteil. Im theoretischen Teil werden wasser-/naturschutzrechtliche Aspekte sowie biologische und artenschutzrechtliche Belange betrachten, aber auch hydraulische Prozesse stehen im Fokus des Kurses.

Seit 2013 ist deutlich zu merken, dass die Teilnehmer des Seminars mit guten Vorkenntnissen zum Kurs kommen. Zusammen mit weiteren Fortbildungsmaßnahmen konnte erreicht werden, dass Erfahrungen und Kenntnisse zu Initialmaßnahmen aber auch Stromstrichmahd u.ä. bestehen, wie dies am Beginn des Kurses 2009 nicht der Fall war.

Link zum Seminar


Das lübecker Seminar für ausführende Firmen der Gewässerunterhaltung und -entwicklung erklärt in Theorie und Praxis:

• Typen der Gewässerunterhaltung (s.a. "Gewässerunterhaltung") und deren ordnungsgemäße Ausführung
• Entwicklungsmöglichkeiten und Grenzen durch Unterhaltung im Rahmen der WRRL
• Wasserrechtliche Grundlagen (z.B. Ausbau und Unterhaltung)
• Naturschutzrechtliche Grundlagen wie:
• Artenschutz
• Biotopschutz
• Zeiträume der Unterhaltung

Neben der Erläuterung im Seminarraum wird viel Wert auf Praxis am Bach gelegt.

gruppe1
Erster Kursus nach 9 Tagen und bestandenem Fachkundenachweis

In der Praxis wird an einem Gewässer durchgeführt:

• Konventionelle Mahd ohne Schäden am Gewässer
• Halbseitige Böschungs- und -sohlmad, Mahd der Sohle mit verschwenktem Stromstrich u.a.
• Mahd mit Mähkorb und von Hand mit Sense
• Bewertung von schutzwürdigen Strukturen im Gewässer
• Keschern nach Wirbellosen und Erläuterungen zu den Arten
• Ansprache von geschützten Arten im und am Bach
• Ansprache von geschützten Biotopen (Bach und/oder Aue)
• Messung von Strömungsgeschwindigkeiten
• Messung von Material und Tier-Drift bei der Unterhaltung
• Besichtigung von Strecken mit längerer Entwicklungszeit und unterschiedlicher Unterhaltung

baggerfahrer auswertung
Baggerfahrer und Botanik                                            Ergebnisauswertung Praxis

Tagesseminar mit Vortragsteil und Bach

Für die Verbandsgremien (Vorstandsmitglieder, Schauleute) der Wasser- und Bodenverbände sowie unterhaltungspflichtigen Gemeinden wird ein Tagesseminar mit Vortrags- und Praxisteil angeboten. Beim WBV Ostholstein sowie im GLV Herzogtum Lauenburg wurden diese Seminare bisher erfolgreich und mit positiver Resonanz durchgeführt. Je nach Nachfrage/Anmeldungen werden vormittags Vorträge gehalten. Im Vortragsteil versuchen wir auch die zuständige Wasserbehörde sowie Naturschutzbehörde einzubinden. Im praktischen Teil am Nachmittag wird am Bach gekeschert sowie mit Krautharke und Binokular praktisch gearbeitet. Erfahrungen aus den bisherigen Veranstaltungen sowie dem Kurs für die Unternehmer (BALI/JAW Lübeck) zeigen, dass hier viel Verständnis erreicht werden kann.

Es hat sich bei vielen Veranstaltungen sowohl mit Verbänden als auch mit Baggerfahrern gezeigt, dass diese für die am Gewässergrund lebenden Wirbellose zu begeistern sind. Das Keschern nach bestimmten Arten, wie dem bachtypischen Strudelwurm oder den Larven der Prachtlibellen als Indikatorarten ist ohne größeren Aufwand möglich und kann z.B. zum Zeitpunkt der Mahd begleitend durchgeführt werden. Da die Arten der Wirbellosen und der Pflanzen, die Zielarten der WRRL sind sowie positiv auf Strömung reagieren, besteht hier eine Übereinstimmung mit den Zielen der Verbände, die eine "ordentliche Strömung" durchaus als Ziel gerne akzeptieren. Durch die verbesserte Strömungssituation bei schonender Unterhaltung kommt Strömung sowohl den Verbänden als auch den Qualitätskomponenten der WRRL entgegen. Die o.g. Arten können hier als Indikatorarten und "Sympathieträger" genutzt werden.

bach

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Gewässerentwicklung

Seit den 1980er Jahren werden Gewässer mit dem Ziel größerer Naturnähe umgebaut. Mit der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) stehen nicht mehr nur die Vorflutsicherung im Fokus des Gewässerausbaus sondern auch die Biologie (Fisch, Wirbellose, Pflanzen usw.) sowie deren notwendige leitbildgerechte Strukturen. Aus Gesprächen mit Planungsbüros sowie nichtrepräsentativen Umfragen konnten wir entnehmen, dass Erfolgskontrollen nur selten beauftragt werden und somit keine oder nur wenige Erfahrungen für die zielführende Planung in den Büros gesammelt werden können. Wir möchten Ihnen hiermit unsere Erfahrungen aus vielfältigen Projekten anbieten und somit zur Qualitätssicherung Ihrer Planungsarbeit beitragen. In Form von Fortbildungsveranstaltungen sowie individueller und projektbezogener Beratung können diese Erfahrungen vermittelt werden.

Kontakt


Gewässerentwicklung i.S. § 67 WHG erfordert eine Genehmigung in den unteren Wasserbehörden der Kreise und kreisfreien Städte. Erfahrungsaustausch nützt auch den Sachbearbeitern in wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren. Wir möchten daher auch unser Fortbildungsangebot an diesen Teilnehmerkreis richten. Wir bieten in unseren Fortbildungen Grundlagen- sowie spezielles Fachwissen zur Entscheidungsfindung im Genehmigungsverfahren an.

Buckener Au
Beispiel Buckener Au 1987 mit damals erstmals hier begonnener Uferabflachung und Gehölzbepflanzung. Daneben Initialmaßnahme an der Rantzau 2008 und rechts Gewässerverschwenkung mit Kiesschwelle an der Bünzau 2012.

Eine Reihe von Maßnahmenbeispielen haben wir in der Maßnahmenübersicht aufgeführt. Die Übersicht versuchen wir aktuell zu halten.

Maßnahmenübersicht

Link zum Seminar

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Biologie/WRRL

Einerseits soll an Bächen die Biologie den guten ökologischen Zustand anzeigen, d.h. es sollen Fische, Wirbellose und Pflanzen in einer vorgegebenen Lebensgemeinschaft im Bach wohnen, andererseits sollen geschützte Arten und Biotope nicht beeinträchtigt werden. Auch wenn die Vielzahl der Arbeiten an Bächen noch immer der Bagger(fahrer) ausübt, stehen Mützenschnecken und Prachtlibellen dabei im Vordergrund.

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Mützenschnecke und Köcherfliege Silo als Zielarten kies- und sandgeprägter Bäche

Da die Qualitätskomponenten der WRRL aus der Biologie kommen (Fische, Wirbellose und Pflanzen)ist die Kenntnis der Lebensraumansprüche unbedingt notwendig, wenn man die Tiere und Pflanzen dazu bewegen will, den gerade naturnah gestalteten Bach zu besiedeln. Dann kann auch beim nächsten Monitoring durch die WRRL eine Aufwertung der ökologischen Zustandsklasse festgestellt werden. Über Ansprüche und Möglichkeiten der Entwicklung der Lebensgemeinschaften informieren wir in Vorträgen oder Fortbildungsveranstaltungen, wie Exkursionen.

Das Seminar 3x3 Tage BALI hat einen Anteil Biotop- und Artenschutz mit Vortrag und dem Suchen und Bestimmen von Arten draußen in den Biotopen. Im Tagesseminar (link) werden die Arten der WRRL kurz vorgestellt, selber gesucht und meist gefunden und die Ansprüche der Arten werden vor Ort und im Vortrag erläutert.


Artenschutz

Bei Ausbau und Unterhaltung sind die Vorgaben des Artenschutzes (BNatSchG § 44) inzwischen vielfach präsent und bekannt, wenn auch noch an vielen Stellen nur eine eingeschränkte Beachtung erfolgt. Da hier jedoch das "Eintreten von Verbotstatbeständen" droht, was zu Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten führen kann, informieren wir auch gerne über die Möglichkeiten, an den Gewässern so zu arbeiten, dass der Artenschutz keine Gefahrenquelle für den Verbandsvorsteher oder Baggerfahrer darstellt.

Grundlagen zum Artenschutz sind in den o.g. Seminaren enthalten. Bei Bedarf kann auch gerne an Ihrem Bach eine Schulung für Schauleute oder Unterhaltungsfirma erfolgen.

Artenschutz1
Übersicht über die geschützten Arten, die häufiger am Bach auftauchen

Artenschutz1
Übersicht über geschützte Biotope, häufig am Bach zu finden.


Struktur und Strömung



Das Verständnis für Zusammenhänge von Gewässerstruktur, Strömung und Entwicklung wird am Bach demonstriert. Breitenvarianz und Störelemente und Strömungsamplitude und Substratverteilung bis hin zu Sandfrachten und -sedimentation können mittels Bandmaß und Strömungsmessgerät am besten durch eigenes Messen verstanden werden. Für eine gezielte Entwicklung von Bächen zu mehr Naturnähe mittels Unterhaltung oder beim Ausbau ist diese "Erlebnisfortbildung" auf jeden Fall zu empfehlen.

Microskop

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